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Prof. Dr. Dr. Thomas C. G. Bosch
Professor für Zell- und Entwicklungsbiologie (C4) und Direktor des Zoologischen Instituts der Universität zu Kiel (Biozentrum)
Forschungsschwerpunkte: Molekular-und Zellbiologie, Evolution und Mechanismen der tierischen Entwicklung, Ursprung und Funktion von Metaorganismen, Wirt-Mikroben Interaktionen in einfachen Vielzellern
Thomas Bosch ist Zoologe und vergleichender Entwicklungsbiologe. Sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt ist die Evolution und das Funktionieren von Metaorganismen. Die Leitfrage ist, wie multi-organismische Interaktionen in einfachen Tieren entstanden sind und durch welche Mechanismen sie gesteuert werden.
Akademischer und beruflicher Werdegang
Seit 2000 |
Professor (C4) „Allgemeine Zoologie“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel |
1997 – 1999 |
Professor (C3) „Spezielle Zoologie“, Friedrich-Schiller-Universität Jena |
1993 -1997 |
Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Privatdozent C2), Zoologisches Institut, Ludwig-Maximilians-Universität München |
1993 |
Habilitation in „Zoologie“, Ludwig-Maximilians-Universität München |
1988 – 1993 |
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Zoologisches Institut, Ludwig-Maximilians-Universität München |
1986 – 1988 |
Post-Doc, Feodor Lynen Stipendiat der Alexander-von-Humboldt Stiftung am Developmental Biology Center, University of California, Irvine, USA |
1983 – 1986 |
Promotion, Zoologisches Institut, Ludwig-Maximilians-Universität München |
1976 – 1983 |
Diplom, Biologie, Ludwig-Maximilians-Universität München und University College Swansea, UK |
Funktionen in wissenschaftlichen Institutionen und Gremien (Auswahl)
Seit 2016 |
Sprecher des Sonderforschungsbereiches “Ursprung und Funktionieren von Metaorganismen” (DFG SFB 1182) |
2016 -2018 |
Präsident der Gesellschaft für Entwicklungsbiologie |
2015-2016 |
Vize Präsident der Deutschen Zoologischen Gesellschaft |
Seit 2013 |
Sprecher des Universitätsschwerpunkt “Kiel Life Science” (KLS), Universität Kiel |
2012 – 2020 |
Mitglied und Sprecher (2016-2020) des DFG Fachkollegiums 203 Zoologie |
2008 -2021 |
Gründungsmitglied und Editor-in-Chief, Zoology |
2010 – 2013 |
Vizepräsident der Christian-Albrechts-Universität Kiel für Forschung und Internationale Beziehungen |
Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften
1986 |
Feodor Lynen Fellowship, Alexander-von-Humboldt Foundation |
2004 |
Doctor „honoris causa“, St. Petersburg State University, Russia |
Seit 2016 |
Fellow, Canadian Institute for Advanced Research (CIFAR) |
2018/2019 |
Fellow, Wissenschaftskolleg zu Berlin |
2022 |
Wissenschaftspreis der Deutschen Zoologischen Gesellschaft (DZG) – Karl-Ritter-von-Frisch-Medaille |
Forschungsschwerpunkte
Thomas Bosch ist vergleichender Entwicklungsbiologe. Er erforscht, wie Differenzierungs- und Entwicklungsprozesse in einfachen Vielzellern wie dem Süßwasserpolyp Hydra entstanden sind, wie sie funktionieren, und welchen Einfluß die Umwelt und insbesondere das Mikrobiom haben. Seine früheren Arbeiten zur Stammzellbiologie haben FoxO als einen der evolutionär konservierten Transkriptionsfaktoren aufgedeckt, der Stammzellbiologie, Stammzellalterung und auch die Immunalterung kontrolliert.
Der Fokus von Thomas Boschs derzeitiger Forschung liegt auf den Beziehungen zwischen Tieren und Mikroben, einschließlich der Etablierung und Aufrechterhaltung von Symbiosen und deren Auswirkungen auf die Gesundheit der Tiere. Bosch entdeckte, dass es in Hydra eine artspezifische Mikrobiota gibt, die ein wesentlicher Bestandteil des angeborenen Immunsystems ist. Ähnliche Muster wurden in taxonomisch unterschiedlichen Tiergruppen beobachtet, und man geht inzwischen davon aus, dass dies ein universelles Prinzip der Symbiose zwischen Tieren und Mikroben ist. Seine Arbeiten haben gezeigt, dass das angeborene Immunsystem und seine antimikrobiellen Peptide zur Gestaltung des Mikrobioms genutzt werden; dass die Kommunikation zwischen Wirt und Mikrobiota über konservierte angeborene Immunwege erfolgt; dass bereits stammesgeschichtlich alte Nervensysteme mit der lokalen Mikrobiota interagieren und dass die Mikrobiota das Nervensystem beeinflusst. Seine Arbeit hat dazu beigetragen, neue Konzepte und Paradigmen in der Wirts-Mikrobiom-Forschung in einer Reihe von Themen zu entwickeln (Metaorganisms as the New Frontier, Rethinking the Role of Immunity, How the Microbiome Challenges our Concept of Self) und konzentriert sich darauf, das neue wissenschaftliche Konzept der Betrachtung aller Lebewesen als multiorganismische Einheiten weiter zu etablieren.
For more information about Thomas Bosch:
International Innovation Nov 2013
(LINK: https://www.bosch.zoologie.uni-kiel.de/wp-content/uploads/2013/10/1_Thomas_Bosch-2.pdf)
Transcript of an interview with writer Marlene Cimons:
https://www.bosch.zoologie.uni-kiel.de/wp-content/uploads/2013/08/Bosch_interview.pdf
Recent interview (2019, in German) with BioAtelier:
https://www.bioatelier.de/interview-text
Zoologisches Institut der Universität zu Kiel (Biozentrum)
Am Botanischen Garten 1-9
24118 Kiel
Tel +49 431 880 4172
Fax +49 431 880 4747
Email: tbosch@zoologie.uni-kiel.de